In einem kürzlich erschienenen Artikel des Online-Portals Stol wurde berichtet, dass die Ortstaxe den Gemeinden in Südtirol im vergangenen Jahr rund 91 Millionen Euro eingebracht habe. Diese Darstellung ist irreführend und entspricht nicht den tatsächlichen Gegebenheiten.
Von den gut 91 Millionen Euro, die 2024 über die Ortstaxe eingenommen wurden, verblieb weniger als 1 Million Euro direkt bei den Gemeinden. Rund 72 Millionen Euro gingen laut den geltenden gesetzlichen Bestimmungen an die örtlichen und überörtlichen Tourismusorganisationen, weitere rund 19 Millionen Euro an den Sonderbetrieb IDM Südtirol.
Die Aussage, dass die Ortstaxe den Gemeinden 91 Millionen Euro eingebracht habe, ist daher sachlich falsch. Zwar wird die Ortstaxe von den Gemeinden eingehoben, sie verblieb im Jahr 2024 jedoch nur zu
einem sehr geringen Teil in einigen wenigen Gemeindekassen.
Mit dem Jahr 2025 trat eine neue Regelung in Kraft, laut der die Gemeinden 10 % der Ortstaxe zur Deckung des Verwaltungsaufwandes sowie zur Finanzierung von tourismus-relevanten Dienstleistungen und Infrastrukturen verwenden können – es sei denn, es wird mit der jeweiligen Tourismusorganisation eine einvernehmliche andere Vereinbarung getroffen.
„Die neue Regelung stellt eine ausgewogene Lösung dar und schafft einen praktikablen Rahmen für die Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und Tourismusorganisationen,“ erklärt der Präsident des Südtiroler Gemeindenverbandes, Andreas Schatzer. „In vielen Gemeinden funktioniert dieses Zusammenspiel bereits sehr gut – etwa bei der Instandhaltung von Infrastrukturen, der Verschönerung des Ortsbildes oder bei Projekten und Dienstleistungen, die sowohl den Einheimischen als auch den Gästen zugutekommen.“