GIS LÄSST KASSEN KLINGELN - Richtigstellung des Gemeindenverbandes

Euro

Bild von martaposemuckel / Pixabay

10.05.2023

Zum Artikel der Tageszeitung Dolomiten möchte der Präsident des Gemeindenverbandes folgendes richtigstellen bzw. präzisieren.

Es stimmt, dass in den Tourismusgemeinden die Einnahmen aus Steuern und Abgaben deutlich höher ausfallen als in vielen anderen Gemeinden. Ein Großteil entfällt dabei auf die Gemeindeimmobiliensteuer. Rechnet man die Einnahmen auf die ansässige Bevölkerung um, so ergeben sich tatsächlich große Unterschiede.

Falsch ist es daraus abzuleiten bzw. den Eindruck zu erwecken, dass die Bürger dieser Gemeinden besonders stark zur Kasse gebeten werden. Gesamtzahlen und Durchschnittswerte führen leider oft zu Missverständnissen. Daher lohnt es sich die Situation etwas genauer zu betrachten.

Zum einen umfassen die im Artikel angeführten Summen neben der Gemeindeimmobiliensteuer weitere Steuern und Abgaben wie die Ortstaxe, die Aufenthaltsabgabe, die Werbesteuer, die Vermögensgebühr und andere mehr. Es ist allgemein bekannt, dass die Ortstaxe von den Gästen eingehoben und dann an die Tourismusvereine und die IDM weitergeleitet wird und daher nicht in den Kassen der Gemeinden verbleibt. Die Aufenthaltsabgabe auf Villen und Wohnungen wird von Personen bezahlt, die nicht in der Gemeinde ansässig sind. Auch diese Abgabe wird an den Tourismusverein weitergeleitet. Die Werbesteuer und die Vermögensgebühr werden dagegen vornehmlich von den Betrieben entrichtet.

Zum anderen stammt auch ein beträchtlicher Teil der Gemeindeimmobiliensteuer von Unternehmen, in Tourismusgemeinden eben von Beherbergungsbetrieben. Nicht zu vergessen sind auch die Einnahmen auf Zweitwohnungen, deren Besitzer ihren Wohnsitz oft außerhalb der Gemeinde haben. Die meisten Bürger bezahlen in ihrer Gemeinde überhaupt keine Gemeindeimmobiliensteuer, weil ihre Erstwohnung befreit ist.

Es mag daher zwar zutreffen, dass die Pro-Kopf-Einnahmen der Tourismusgemeinden hoch sind. Nicht richtig ist aber, daraus auf die Belastung der Bürger zu schließen. Ganz im Gegenteil ist in diesen Gemeinden die Belastung für die Ansässigen oft sogar niedriger, weil die Gemeinden aufgrund der hohen Einnahmen bei Reduzierungen und Befreiungen von Abgaben und Gebühren oftmals großzügiger sein können. 

DEU